Großübung im Kappelbergtunnel

Am Sonntag, den 17. August, fand im Kappelbergtunnel eine groß angelegte Einsatzübung statt. Dichter Rauch drang am Nachmittag aus der Tunnelröhre, nachdem dort ein schwerer Unfall mit mehreren Fahrzeugen und anschließendem Brand simuliert wurde. Über 140 Einsatzkräfte aus Feuerwehr, Polizei, Straßenmeisterei und Rettungsdienst waren ab 15 Uhr im Einsatz, um ein möglichst realistisches Szenario abzuarbeiten. Auch die Freiwillige Feuerwehr Stuttgart, Abteilung Untertürkheim, war mit dabei.

Szenario: Unfall mit LKW-Brand

Angenommen wurde ein Auffahrunfall mit drei Pkw in Fahrtrichtung Waiblingen, durch den alle Spuren blockiert waren. In Folge fuhren zwei Lastwagen auf und gerieten in Brand. Die Brandmeldeanlage des Tunnels löste aus – der Startpunkt für die Übung. Ziel war es, unter realistischen Bedingungen die Brandbekämpfung, die Personenrettung sowie die Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen zu trainieren.

Die Feuerwehr Stuttgart übernahm die Brandbekämpfung und die Kühlung des Bauwerks, um Schäden an der Tunnelstruktur zu verhindern. Parallel dazu suchten weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr Fellbach nach Verletzten und brachten sie mit Atemschutz sicher ins Freie. Schwerverletzte wurden mit speziellen Schleifkorbtragen transportiert. Insgesamt wurden 34 Betroffene gerettet.

Das Deutsche Rote Kreuz war mit einem Behandlungsplatz, 15 Fahrzeugen und mehreren Notärzten vor Ort, um die Verletzten außerhalb des Tunnels zu versorgen. Freiwillige Darsteller stellten die Leichtverletzten dar, Puppen simulierten die Schwerstverletzten.

Neben den Feuerwehren aus Fellbach und Stuttgart beteiligten sich das DRK Rems-Murr und Fellbach, die Polizei sowie die Straßenmeistereien Backnang und Weinstadt. Insgesamt waren 19 Feuerwehrfahrzeuge, zahlreiche Rettungs- und Polizeifahrzeuge sowie zwei zusätzliche Sicherungsfahrzeuge im Einsatz.

Weltkriegsbombe in Stuttgart-Untertürkheim entschärft

Bei Bauarbeiten in der Augsburger Straße in Stuttgart-Untertürkheim wurde am Dienstag gegen 15 Uhr eine rund 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe mit beschädigtem Zünder entdeckt. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Regierungspräsidiums Stuttgart entschärfte den Blindgänger noch vor Ort.

Aus Sicherheitsgründen richtete das Amt für öffentliche Ordnung zunächst einen Sperrbereich mit einem Radius von etwa 400 Metern um den Fundort ein. Dieser umfasste Teile eines Wohngebiets, Bahngleise und ein Gewerbegebiet. Rund 1.000 Personen mussten ihre Wohnungen und Arbeitsplätze verlassen. Die Evakuierung begann um 15:30 Uhr und war gegen 19:30 Uhr abgeschlossen.

Die Entschärfung erfolgte unmittelbar danach und wurde um 19:47 Uhr erfolgreich beendet. Die Bombe wurde anschließend abtransportiert.

Für evakuierte Personen stand in der Sporthalle der Linden-Realschule eine Notunterkunft bereit. Rund 40 Menschen wurden dort betreut, darunter auch Personen mit körperlichen Einschränkungen. Für telefonische Anfragen war ein Bürgertelefon eingerichtet, das über 100 Anrufe entgegennahm. Zusätzlich informierte ein Notfall-Leuchtturm am Feuerwehrgerätehaus Untertürkheim über die laufenden Maßnahmen.

An dem Einsatz waren etwa 90 Kräfte der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr sowie zahlreiche Polizeikräfte beteiligt.

Die Landeshauptstadt Stuttgart bedankt sich bei allen Betroffenen für ihre Kooperation.